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ADHS-Behandlungen im Überblick: Die 9 besten Behandlungen, Teil 1

Studien bestätigen, dass Kinder mit ADHS die Symptome am besten mit einer Kombination aus ADHS-Medikamenten und Verhaltenstherapie regulieren können. Auch viele Erwachsene nutzen erfolgreich nicht-medikamentöse ADHS-Therapien in ihren Behandlungsplänen.

Hier erläutern wir die beliebtesten Therapien für ADHS:
kognitive Verhaltenstherapie, ADHS-Coaching, Neurofeedback, Spieltherapie und mehr.

Die Forschung ist hier eindeutig: Die medikamentöse Behandlung von ADHS in Kombination mit einer Verhaltenstherapie ist die wirksamste Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern – insbesondere bei Kindern, die auch oppositionelles Verhalten zeigen. Diese Erkenntnis stammt vom National Institute of Mental Health und die Studie des Multimodalen Behandlungskonzepts (Study of Children with ADHD). Die Wirksamkeit der ADHS-Therapie nimmt jedoch nicht mit dem Alter der Patienten ab. Viele Kinder und Erwachsene nutzen eine ADHS-Therapie, um Verhaltensweisen, soziale und akademische Fähigkeiten zu erlernen, die ihnen helfen können, die ADHS-Symptome ein Leben lang zu bewältigen.

Lassen Sie sich von einer AHDS-Spezialistin beraten, um herauszufinden, welche Art von ADHS-Therapie für Sie oder Ihr Kind am besten geeignet ist.


In der folgenden Übersicht finden Sie die 9 beliebtesten Therapien für ADHS.

1. Verhaltenstherapie für Kinder

2. Kognitive Verhaltenstherapie für Erwachsene

3. Dialektisch-behaviorale Therapie für Erwachsene

4. ADHS-Coaching

... weiter in Teil 2.

 

 

ADHS-Therapie Nr. 1: Verhaltenstherapie für Kinder

Die Verhaltenstherapie geht auf problematische Verhaltensweisen ein, die bei Kindern mit ADHS häufig auftreten, indem sie die Zeit zu Hause strukturiert, Vorhersehbarkeit und Routinen schafft und die positive Aufmerksamkeit erhöht. Laut Dr. William Pelham, Direktor des Zentrums für Kinder und Familien an der State University of New York in Buffalo, beginnt ein guter verhaltenstherapeutischer Plan mit einer vernünftigen Erziehung.

ADHS-Verhaltenstherapiepläne sollten Folgendes vorsehen:

· Bestärken Sie gutes Verhalten mit einem Belohnungssystem.

· Negatives Verhalten durch Ignorieren entmutigen.

· Entzug eines Privilegs, wenn das negative Verhalten zu schwerwiegend ist, um es zu ignorieren.

· Beseitigen Sie häufige Auslöser für schlechtes Verhalten.

Dr. Thomas E. Brown, Autor von A New Understanding of ADHD in Children and Adults, weist darauf hin, dass "der Nutzen, den ein Kind aus einer Verhaltenstherapie zieht, stark von der Fähigkeit der Eltern abhängt, den Behandlungsplan konsequent umzusetzen. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von glaubwürdigen Elterntrainings-Programmen, die Strategien vermitteln, um positives Verhalten des Kindes zu fördern und die Eltern-Kind-Beziehung zu stärken.

ADHS-Therapie Nr. 2: Kognitive Verhaltenstherapie für Erwachsene

Die kognitive Verhaltenstherapie ist im Wesentlichen ein Gehirntraining für ADHS. Es handelt sich um eine kurzfristige, zielgerichtete Form der Psychotherapie, die darauf abzielt, negative Denkmuster zu ändern und die Art und Weise, wie der Mensch sich selbst und seine ADHS-Symptome wahrnimmt, neu zu gestalten.

Die CBT (Computer based training) behandelt nicht die Kernsymptome von ADHS: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Vielmehr hilft sie, die Beeinträchtigungen im Leben von Menschen mit ADHS zu verringern, wie z. B. Aufschieberitis und Zeitmanagement. Es gibt keine Beweise dafür, dass CBT die medikamentöse Behandlung von ADHS ersetzen kann oder sogar eine niedrigere Dosierung erlaubt, aber die Forschung legt nahe, dass sie Erwachsenen mit ADHS mehr hilft als andere Therapieformen. Eine Studie des Bostoner Massachusetts General Hospital aus dem Jahr 2010 ergab, dass eine Kombination aus medikamentöser Therapie und CBT die ADHS-Symptome wirksamer unter Kontrolle brachte als eine medikamentöse Therapie allein.

Ein wirksames CBT-Programm hilft Erwachsenen mit ADHS, unter anderem die folgenden verzerrten Denkprozesse zu korrigieren:

· Alles-oder-nichts-Denken – alles als ausschliesslich gut oder ausschliesslich schlecht ansehen: Wenn man etwas nicht perfekt macht, hat man versagt.

· Übergeneralisierung – ein einzelnes negatives Ereignis wird als Teil eines Musters gesehen: Zum Beispiel vergessen Sie immer, Ihre Rechnungen zu bezahlen.

· Gedankenlesen – Sie glauben zu wissen, was andere über Sie oder etwas, das Sie getan haben, denken – und das ist schlecht.

· Wahrsagen – Vorhersagen, dass sich die Dinge schlecht entwickeln werden.

· Vergrößerung und Verharmlosung – Sie übertreiben die Bedeutung kleinerer Probleme, während Sie Ihre Erfolge bagatellisieren.

· "Sollte"-Aussagen – sich darauf konzentrieren, wie die Dinge sein sollten, was zu schwerer Selbstkritik sowie zu Gefühlen der Verärgerung gegenüber anderen führt.

· Vergleichsdenken – man misst sich mit anderen und fühlt sich minderwertig, auch wenn der Vergleich unrealistisch sein mag.

ADHS-Therapie Nr. 3: Dialektisch-behaviorale Therapie für Erwachsene

Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) konzentriert sich wie die CBT auf die sozialen und emotionalen Herausforderungen, die mit ADHS und anderen neuropsychologischen Störungen einhergehen. Die DBT wurde von Marsha Linehan, Ph.D., ABPP, Professorin für Psychologie an der University of Washington und Gründerin des Linehan Institute, entwickelt und diente ursprünglich der Behandlung schädlicher Verhaltensweisen von Patient:innen, bei denen eine Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD) diagnostiziert wurde.

Heute ist sie eine der erfolgreichsten Therapien zur Verbesserung der emotionalen Regulationsfähigkeit. DBT wird in einer Reihe von kompetenzbasierten Modulen in wöchentlichen Gruppensitzungen gelehrt – jedes Modul konzentriert sich auf eine bestimmte Fähigkeit. Einzeltherapeut:innen bieten zusätzliche Unterstützung, um die Anwendung dieser Fähigkeiten in Lebenssituationen zu personalisieren.

ADHS-Therapie Nr. 4: ADHS-Coaching

ADHS-Coaches helfen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit ADHS, ihr Leben zu organisieren und in die Hand zu nehmen. Genauer gesagt können Coaches ihren Klient:innen helfen, emotionales und intellektuelles Wachstum, starke soziale Fähigkeiten, effektive Lernstrategien, eine überzeugende Karriere- und Geschäftsentwicklung und eine durchdachte Finanzplanung zu erreichen.

Ein professionell ausgebildeter ADHS-Coach kann seine ADHS-Klient:innen realistisch dabei unterstützen, Fähigkeiten wie folgende zu entwickeln:

1. Zeit- und Aufgabenmanagement

2. Motivation und Durchhaltevermögen

3. Entwicklung von Systemen für den Erfolg

4. Gesunde Kommunikation und Beziehungen

5. Strategische Planung und Perspektive

6. Bewusste und weise Entscheidungen treffen

7. Ein einfacheres und geordneteres Leben

8. Erreichen eines ausgewogenen, gesunden Lebensstils

Einer der besten Wege, einen ADHS-Coach zu finden, führt über die Schweizerische Fachgesellschaft ADHS, Elpos oder adhs20plus.

3 Diese schweizerisch professionellen Mitgliederorganisationen bieten Ressourcen für Betroffenen von ADHS.